Apfelwein historisch | ||||
Geschichtlich ist der Apfelwein über 2500 Jahre alt, bereits bei den alten Griechen findet man Hinweise darauf.
Seine spätere geographische Ausbreitung deckt sich weitgehend mit den von den Kelten besiedelten Gebieten,
was vermuten lässt, daß diese Volksstämme für die Verbreitung sorgten. Konkrete Hinweise darauf wurden
jedoch bisher nicht gefunden, da die Kelten ein sehr schreibfaules Volk waren.
Was aber nicht am Genuß von Apfelwein gelegen haben kann, sonst hätte Dichterfürst J.W.v. Goethe, der "frankfordder Bub", sicher nicht so viel geschrieben.
Erste Hinweise im heutigen Deutschland finden sich bei den Germanen - und auch die Römer wussten deren Obstweine zu schätzen. Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) berichtete aus Trier: "Vinum fit e piris malorumque omnibus generibus" (man macht leckeren Wein aus Birnen und allen Sorten von Äpfeln). Ausdrücklich erwähnt wird der Apfelwein in mehreren Dokumenten des Kaisers Karl des Großen (um 800 n.C.). Auch in dessen Anweisung "capitular de villis" steht wörtlich "... daß jeder Ritter unter seinem Personal tüchtige Meister haben solle, namentlich Schmiede für Eisen, Silber und Gold und solche Leute, die berauschende Getränke bereiten können, sei es Bier, Birnen- oder Apfelwein." Der Frankenkönig bemühte sich wohl erstmalig um eine sachgemäße Herstellung des Apfelweins. Seine große Beliebtheit im Frankfurter Raum verdankt der Apfelwein wahrscheinlich der Tatsache, daß der Traubenwein in den Jahren 1500-1650 immer wieder knapp und teuer wurde. Das führte dazu, daß der Apfelwein, vorher Getränk der armen Leute, auch von den besseren Bürgern entdeckt und zum Volksgetränk wurde. Noch um 1400 gab es rund um Frankfurt ausgeprägten Weinanbau, wegen vieler Mißernten durch klimatische Probleme, Schädlinge und Rebkrankheiten wurde anno 1501 die Neuanlage von Weinbergen durch den Rat der Stadt Frankfurt verboten. Alleine in den Chroniken der Jahre 1597-1625 ist ungefähr ein Dutzend Mal zu lesen, daß die Weinernte ausgefallen oder zumindest sehr spärlich und schlecht ausgefallen ist. Im Jahre 1638 war der Apfelwein schon so verbreitet, daß per Ratsverordnung eine Reinhaltungsbestimmung erlassen wurde, eine Verordnung, an die sich die Apfelweinkelterer noch heute halten müssen. Im Kampf gegen Panscher und Betrüger und zum Schutz der Bürger gegen gesundheitliche Schäden sah man sich 1750 gezwungen, harte Strafen anzudrohen. In einem Ratsdekret heißt es: "Wer Apfelwein mit Mineralien und Silberglatt verfälscht, soll ohne Gnade mit dem Strang zu Tode gebracht werden. Die Verfälschung mit Vegetabilien, Rosinen, und Zuckerrüben wird mit Auspeitschung bestraft oder Zuchthaus." 1754 wurde dann die erste öffentliche Schankerlaubnis in Frankfurt erteilt, seit diesem Zeitpunkt wurde das Getränk auch besteuert und damit nicht nur beim Volk, sondern auch bei der Stadtverwaltung beliebt. Bereits damals wurde der Apfelwein aus dem dickwandigen und bauchigen Tonkrug, dem "Bembel" ausgeschenkt und aus dem Glas mit dem Rautenmuster, dem "Gerippte" getrunken. |
In Frankfurt und Umgebung heisst er auf hessisch Ebbelwoi / Äppelwoi, wird aber auch liebevoll "Stöffche" und vorwiegend von der jüngeren Generation auch "Äppler" genannt. |