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Erfolgsroman
Mi., 21.8.:

Biergarten - Lesung

Gerhard Henschel: "Erfolgsroman"




Weil Zeitschriften und Zeitungen mittlerweile seine Texte drucken, kann Martin Schlosser endlich vom Schreiben leben. Ab sofort steht er nicht mehr hinter dem Tresen einer friesischen Rumpeldiscothek, sondern geht als Reporter auf Reisen: so besucht er ein Jonglierfestival in Oldenburg, die Wiedervereinigungsfeier vor dem Berliner Reichstag oder einen Atheisten-Kongress in Fulda.
Nebenbei kümmert er sich um seine Großmutter in Jever, besucht hin und wieder seinen Vater in Meppen oder tummelt sich auf Tantra-Workshops. Dann zieht es Schlosser wieder nach Berlin.
Alles wendet sich jetzt, wie es scheint, zum immer Besseren: Verleger bieten ihm Buchverträge an, es gibt Einladungen zu Lesungen, die Nächte werden länger ... das Leben ist schön.

Der "Erfolgsroman" ist zwar das achte Werk einer Reihe von Romanen mit den gleichen Protagonisten, aber ein in sich abgeschlossenes Buch, das man ohne Kenntnis der anderen lesen kann. Bei der Lektüre könnte man allerdings auf den Geschmack kommen ... und dann warten weitere 3500 Seiten Martin Schlosser darauf, gelesen zu werden.

Eines darf man nicht vergessen: Der Autor ist in erster Linie Satiriker.
Und Kritiker sehen in den Büchern und der Art der Aufarbeitung nicht nur eine Lebens-Chronik, sondern auch eine schonungslose Chronik der alten Bundesrepublik und des gesellschaftlichen Wandels. Und Leser aus den Jahrgängen der späten 50er bis Mitte/Ende der 60er Jahre werden sich in den Geschichten des Martin Schlosser nicht selten wiederfinden.

"Als Gerhard Henschel vor vierzehn Jahren in seinem 'Kindheitsroman' in sein Geburtsjahr 1962 zurückkehrte, wusste er noch nicht, welche vermutlich lebenslänglichen Konsequenzen er damit heraufbeschwor. Chroniken, einmal angefangen, haben es nun mal so an sich, auf der Zeitschiene ins Unendliche zu tendieren. Inzwischen ist er – nach „Jugend“-, „Liebes“-, „Abenteuer“-, „Bildungs“-, „Künstler“- und „Arbeiterroman“ beim „Erfolgsroman“ und damit Teil acht der jeweils 500 bis 600 Seiten umfassenden Schlosser-Lebensgeschichte angekommen."
(Süddeutsche Zeitung)

"Jeder einzelne Band ist eine Zeitmaschine, durch die wir Leser neben all dem Lesevergnügen auch in eigene Erinnerungen katapultiert werden."
(NDR Matinee, 07.08.2018)

Gerhard Henschel

Gerhard Henschel



Gerhard Henschel, geboren 1962, studierte Germanistik, Soziologie und Philosophie und lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg.

Seine ersten Texte erschienen Ende der achtziger Jahre in der von Michael Rutschky herausgegebenen Zeitschrift "Der Alltag", dann auch in vielen Satiremagazinen ("Kowalski", "Titanic" u.a.) und in zahlreichen Tages- und Wochenzeitungen.
Von 1993 bis 1995 gehörte er der Titanic-Redaktion an.

Seit 1992 ist er mit Romanen, Erzählungen und kulturhistorischen Sachbüchern an die Öffentlichkeit getreten, aber auch mit Satiren, Polemiken und Grotesken.
Mehrere seiner Bücher verfasste er gemeinsam mit Autoren, die der Neuen Frankfurter Schule zugerechnet werden können oder ihr lose verbunden sind (z.B. Eckhard Henscheid). Auch auf die Illustratoren seiner Bücher trifft diese Verbindung zu.

1999 rief Henschel gemeinsam mit Rayk Wieland in Hamburg die Veranstaltungsreihe "Toter Salon" ins Leben. Darin traten die beiden einmal monatlich mit wechselnden Gästen auf, zunächst im Hamburger Schauspielhaus, später im Thalia Theater.

Sein Briefroman Die Liebenden (2002) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, dessen erster Band 2004 erschien.
Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher.

Bekannt wurde er auch durch seine Kritik an der Tageszeitung(?) "Bild".
In mehreren "Streitschriften" setzte er sich mit politischem Kitsch und mit der Macht der Bild-Zeitung auseinander, die er als gravierendes "Kulturproblem" beschrieb.
Speziell 2002 erschien ein folgenschwerer Artikel Henschels in der "taz" in dessen Folge die tageszeitung auf Schmerzensgeld verklagt wurde.

Gerhard Henschel wurde 2012 mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis ausgezeichnet, ausserdem erhielt er 2013 den Nicolas-Born-Preis, 2015 den Georg-K.-Glaser-Preis und 2017 den Ben-Witter-Preis.




Beginn :    

ca. 20:30 Uhr
Eintritt:    

F R E I