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C. Günther: Heile, heile Hitler
Mi., 25.7.:

Biergarten - Lesung

Claus Günther: "Heile, heile Hitler"


Die Nazizeit "von innen".
Mit den Augen eines Kindes. Mit seinen Gedanken. Seinen Verwirrungen und Versuchen, zu verstehen.

Fast belanglos schleicht das Gift in den Alltag der Harburger Kleinfamilie, wird stärker, verändert die Menschen. Den Ungeist dieser Zeit atmet man Satz für Satz, und schnürt zugleich die Luft ab. In diesem schmerzhaft meisterlich geschriebenen dokumentarischen Roman tritt der erwachsene Autor dem Leben seines kindlichen Ichs gegenüber, tritt manchmal mit erwachsenen Kommentaren aus ihm heraus und bleibt doch sein Gefangener - Gefangener der Ängste und Verunsicherungen einer Generation, die in ihrer Kindheit nichts anderes kannte als Führerkult, Kriegsgeschrei, Bomben, Verlust und Hunger. So wird der Ungeist des Faschismus verständlich, spürbar, beklemmend gegenwärtig.



Claus Günther

Claus Günther

Claus Günther ist der älteste Poetry Slammer Hamburgs.
Im Literaturcafe "Mathilde" gehört er zum Inventar, an den dort seit rund 10 Jahren stattfindenden Slams war er von Anfang an dabei. Und auch auf anderen Literaturbühnen ist er ein gern gesehener und gehörter Gast.

Der heute 87-jährige wollte eigentlich Journalist werden, wurde aber 1950 wegen seines fehlenden Abiturs nicht als Volontär angenommen. Über zahlreiche Umwege und Stationen landete er beim Otto Versand, wo er über 20 Jahre lang als Texter und Lektor für die Kataloggestaltung und die firmeneigene Hauszeitung zuständig war.

Er ist einer der wenigen, noch lebenden Zeitzeugen, die das Dritte Reich und dessen entsetzliche Folgen bewusst miterlebt haben ... und der in der Lage ist, die Erlebnisse und Beobachtungen eines Heranwachsenden in den dunkelsten Stunden Deutschlands für die nachfolgenden Generationen in Worte zu fassen.
Das tat er bisher, indem er zum Teil komische, zum Teil aber auch sehr nachdenklich stimmende Kurzgeschichten schrieb, die er auf zahlreichen Poetry-Slam-Veranstaltungen vorträgt, fast immer autobiografisch und nicht zuletzt auch sehr selbstkritisch.

Sein Können in Kurzgeschichte, Vers und Groteske, das er als Humorist und Poetry Slammer erwarb, hat er nun auch in einem gebundenen Werk veröffentlicht.

In "Heile, heile Hitler" erzählt er auf über 550 Seiten das Leben seines Helden Peter Littich - ein autobiografischer, dokumentarischer Roman. Ein packendes, lebendiges und sehr lesenswertes Stück Hamburger Zeitgeschichte, das literarisch zweifellos auch höheren Ansprüchen genügt und die Nazizeit aus der Sicht eines Kindes und Jugendlichen beschreibt.




Beginn :    

ca. 20:30 Uhr
Eintritt:    

F R E I